Juist for fun

Es war Samstag, der 2. Juni 2007. Die Sonne schien, es war bestes Fußballwetter, ein reines Kaiserwetter. So trafen wir, die Fußballmannschaft der Dritten Herren des TSV Riepe, uns bester Stimmung gegen halb 11 beim Sportheim des TSV, um unsere Autofahrt nach Norddeich anzutreten. An Spielern selbst waren 10 Mann anwesend, dazu unser Trainerstab um Paul „Quälix“ Ohling mit unserem Fanbeauftragten Jürgen Knipper sowie den zwei Cheerleadern Karin&Karin und den drei Balljungen Marten, Marcel und Jannes.

In Norddeich angekommen, galt es, die richtige Fähr(t)e nach Juist zu finden. Das gelang dem Team recht schnell. Auf der Überfahrt selbst, die ca. anderthalb Stunden dauerte, bereitete sich die Mannschaft bereits mental auf das Spiel, das für 16:30 Uhr angesetzt war, vor. Im Einklang damit wurde sich selbstverständlich mit fußballerischer Fachlektüre (Sportteil der „BILD“-Zeitung) auf das Spiel eingestimmt.

Auf der Insel angekommen, musste nun ein etwas längerer Weg zum Seeferienheim überwunden werden. „Quälix“ Ohling nutzte die Gelegenheit, verbot uns das Pferde-Taxi und trieb uns - zwar im Galopp - aber per pedes zu unsrer Unterkunft, quasi als eine Art erstes Warmmachen. Durchgeschwitzt aber glücklich kamen wir nach 20 Minuten (aber einer gefühlten Stunde) im Seeferienheim an und bezogen unser Quartier. Gerade wollten sich einige Spieler noch eben ein Stündchen ausruhen, da kam schön der nächste Befehl des Trainerstabs, der in leichte Panik geraten war, da ihm noch keine Getränke bereitgestellt worden waren. Also hieß es: „Auf zum Edeka!“ Sie können es sich sicher schon denken, auch dieser harmlose Einkauf entwickelte sich zu einer weiteren Trainingseinheit...

Als nun alle Getränkekisten im Speisesaal des Ferienheims deponiert worden waren, ging es endlich los in Richtung Fußballplatz. Der Rasen hatte die Güteklasse 1a und wurde bei unserer Ankunft ca. 45 Minuten vor Spielbeginn noch einmal gesprengt.

Erst kurz vor Anpfiff gab der Trainer dann folgende mit Spannung erwartete Mannschaftaufstellung bekannt:

 

Im Tor: Ewald Frerichs, genannt die „Riddingkatze“

In der Abwehr als Libero: Juppi Polesch, der Mann fürs Grobe, der sein Handy liebt

In der Abwehr rechts: Helge Kabra, Abwehrbolide; für den besonderen „Morgen danach“

In der Abwehr links: Hans-A. Theilen, „Kein Mensch kein Tier - die Nummer 4… oder 5“

Mittelfeld: Jan Ohling, geht nie ohne weiße Sonnenbrille oder rotes Stirnband aufn Platz

Auch im Mittelfeld: Willi Popp, für keinen Spruch zu schade, genannt der Hammrich-Flitzer

Dazu im Mittelfeld: Heiko Frühling, doppelt meisterlich, begnadeter Außenrist

Stürmer: Frank „The Tank“ Wildeboer, der Abstauber, speziell bei Abseitssituationen

Auch im Sturm: Sino „The Joker“ Yarcu, ballverliebt, chancenreich

Ebenfalls im Sturm: Michael “Dr. Sommer“ Gerdes, Motto:„C’est la vie“ – So ist das Leben

16:30 Uhr. Anpfiff. Ein erstes Abtasten. Den Gegner studieren. Die Juister drücken. Aber das Abwehrbollwerk des TSV Riepe 3 steht. Kampf Mann gegen Mann. Dann, gegen Ende der ersten Halbzeit passiert es doch: Irgendwie rutscht die Pille nach einem Eckstoß unglücklich durch diverse Beine, und schließlich auf den falschen Fuß. Ein blonder Juister Jüngling haut das Ding in die Maschen, ohne Rücksicht auf Verluste, trifft neben dem Ball auch noch den linken Riepster Verteidiger… aber der Schiri gibt das 1:0 für den Gastgeber.

Achja, der Schiri. Kennen Sie noch Stan Laurel und Oliver Hardy? Irgendwie fühlte man sich an beide erinnert. Halbzeitpause. Die ersten Blessuren werden behandelt. Das gut alte Eisspray hilft. Dann noch ein blauer Fleck hier, eine Blase da.

Die zweite Halbzeit beginnt. Zack! Da fällt das 2:0. Unhaltbarer Sonntagsschuss. Jetzt haben die Juister auch noch Glück! Die Riepster Abwehr kommt immer mehr ins Schwitzen. Vereinzelte Konter lassen sie ab und zu durchatmen. Aber das einfache Kick-and-Rush-Spiel der Riepster hat keinen Erfolg. Ecke – Kopfball – Tor. Das 3:0 für Juist. Doch Riepe gibt nicht auf. Endlich ein gelungener Pass in den gegnerischen Strafraum, Schiri pfeift - warum auch immer - Abseits, wo doch in diesem Moment Stürmer Fränkie das Leder über den Juister Torwart hinweg lupft. Drin isser, nur zählen tut er nicht. Mehr als ärgerlich. Das wäre der nötige Weckruf gewesen. Immer noch 3:0. Nur 15 Minuten kann dieser Spielstand gehalten werden. Bumm! Das 4:0 fällt durch einen Freistoß, der nicht unbedingt hätte gegeben werden müssen. Es folgen, nach einigen gelben Karten für immer noch hochmotivierte Riepster, das 5:0 und das 6:0. Bitter! Die Friesenstolz-Spieler grätschen sich auf dem Platz um Leib und Leben – reichen tut es leider nicht. Und Abpfiff. Der Kampf hat ein Ende. Der Trainerstab tröstet die Mannschaft mit einigen bal(l)samierenden Worten und sich selbst (wie schon während des Spiels) mit einem kühlen Hellen an der Seitenlinie...

Die Enttäuschung der Spieler war groß zu diesem Zeitpunkt. Dann aber ging es zum benachbarten Bierzelt und mit der ersten Hopfenkaltschale war der Frust schon bereits wie weggespült. Nach dem Duschen begab man sich zurück ins Seeferienheim. Der Grill wurde angeschmissen. Würstchen und Koteletts taten ihr Übriges gegen den Frust und man hatte die Schmach durch die Insulaner schon längst vergessen, da ertönte von der Straße ein lautes aber herzliches „Ihr seid nur ein Punktelieferant!“ nach der wunderschönen Beatles-Melodie „Yellow Submarine“. Die Juister Mannschaft kam mit zwei Pferden und Planwagen vorgefahren und feierte ihren Sieg, der gleichzeitig auch ihren Meistertitel bedeutete. Daraufhin bemühte ich mich, schnell ein paar passende Verse auf unseren Gegner zu dichten:

Ob Borkum, Juist, ob Norderney – Keiner kämpft wie Riepe Drei!!!“ Naja… Jedenfalls nahmen uns die Juister mit in die City und ließen uns orientierungslos vor irgendeiner „Spelunke“ heraus. Die Kneipe hieß übrigens wirklich so. Dort zeigte das Riepster Team, was es wirklich ausmacht: In der dritten Halbzeit geistreiche Gespräche und ebensolche Getränke miteinander zu vereinbaren und gleichzeitig auch noch zu lustigen Schlagern zu tanzen. Es wurde eine lange Nacht…

Der Morgen danach. Einigen ging es nicht ganz so gut. Diese ließen sich nicht nur den vorangegangenen Abend noch einmal durch den Kopf gehen. Aber irgendwie schafften wir es doch alle, nach einem reichhaltigen Frühstück inklusive fünf Bechern Kaffee auf die Fähre um halb 12 zu gelangen und somit wieder pünktlich in Norddeich anzukommen.

(Dort erfuhren wir dann, dass die Deutsche Fußballnationalmannschaft den Angstgegner San Marino mit 6:0 besiegt hatte. Irgendwie hatten Yogi’s Jungs damit unsere 6:0-Niederlage wieder ausgebügelt. Wir sind euch zu „högschdem“ Dank verpflichtet!)

 

Insgesamt war’s eine sehr eindrucksvolle Inseltour, die wir sehr gerne nächstes Jahr hätten wiederholen wollen. Leider sind die Juister Jungs aber aufgestiegen in die 2. Kreisklasse. Also sehen wir sie in erst in zwei Jahren wieder J Oder aber vorher zum Freundschaftsspiel, ganz ungezwungen: „Juist for fun“!

 

 

[Home] [Impressum] [From Zierow to hero] [Juist for fun] [Trainingslager Alfsee] [Bilder] [Termine] [Steckbriefe] [Witze] [Weiteres] [Spiel gegen Nesse]

Webmaster-Tools